43* | Prof. Dr. Barbara Schellhammer

Diversity Management? Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Kompetenz

Hauptseminar 2-stdg. Donnerstag, Freitag und Samstag, 9–17 Uhr
Raum: Hörsaal
Termine: 25.–27.6.2015; ab 25.6.2015
BA: WP/5-NEU (ALT: WP/6)
MA-Ethik: IV
Mag: F10, F11
ZEP: C

Thematik

Das Seminar beginnt mit einer Reflexion zur anthropologischen Bedeutung von Kultur und thematisiert Herausforderungen und Chancen sozio-kultureller Vielfalt. Dabei geht es auch um postmoderne Identitätskonzepte und die Rolle der Globalisierung. Neuere Theorien zur Multidimensionalität und Komplexität der eigenen inneren Vielfalt werden dabei Beachtung finden (insbes. Dialogical Self Theory). Begriffe wie „Fremdheit“, „Andersartigkeit“ werden eine besondere Rolle spielen. Aspekte, Grenzen und Möglichkeiten fremdkulturellen Verstehens werden sowohl philosophisch (interkulturelle Philosophie, Dialogphilosophie, Hermeneutik), als auch sozialwissenschaftlich-praktisch ("dichte Beschreibung", interkulturelle Kommunikati-onsmodelle) diskutiert bzw. erprobt. Schließlich geht es auch um die Frage, wie man in einer Organisation oder einem Betrieb eine "Kultur des Verstehens" entwickeln kann, die dann sozio-kulturelle Unter-schiede nicht mehr als Risikofaktor, sondern als Chance synergetischer Prozesse ver-steht (Diversity Management, AI).

Ziele

Nach Abschluss des Seminars werden die Teilnehmer_innen in der Lage sein, die eigene, innere „Interkulturalität“ besser zu verstehen. Sie werden wissen, wie die Unsicherheit der eigenen Fremdheit die interkulturelle Begegnung beeinflusst. Die Teilnehmer_innen erkennen die besondere Bedeutung von Kultur als Orientierungssystem und lernen sowohl philosophische als auch kommunikationstheoretische Modelle, um mit Menschen anderer sozio-kultureller Herkunft gut umgehen zu können. All dies sind grundlegende Voraussetzungen dafür, Diversität gut "managen" (DM) zu können – sei es als Führungskraft, als Pädagoge (Erwachsenenbilder), Teamentwickler oder Sozialarbeiter.

Methode

Das interaktive Intensivseminar kombiniert auf vielfältige Weise Theorie und Praxis. In zahlreichen Reflexionsübungen lernen die Teilnehmer sich selbst und den eigenen Umgang mit dem Fremden besser kennen. Diverse Übungen und angeleitete Reflexionsgespräche ermöglichen es, sofort das Gelernte zu erproben.

Voraussetzungen

keine

Qualifikation

Die aktive Teilnahme am gesamten Seminar und die Offenheit, an unterschiedlichen praktischen und selbstreflexiven Übungen teilzunehmen, sind unbedingt nötig. Haupt-seminararbeit

Zielgruppe

Das Seminar steht allen Menschen offen, die das Phänomen des Fremden besser verste-hen und an interkultureller Kompetenz gewinnen möchten. Ganz besonders relevant ist es für Menschen in Führungsverantwortung, die mit Menschen anderer kultureller Her-kunft nicht nur umgehen müssen, sondern gerade aus der Andersartigkeit Synergie er-zeugen möchten

Literatur

Sie werden sich während des Seminars als Teamaufgabe einen kurzen Text zur „interkulturellen Philosophie“ erarbeiten. Dafür sollten Sie etwas Zeit zum Lesen einplanen.