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Franz Kafka: „Im Kino gewesen. Geweint.“ Filmtheoretische Grundlagen, Reflexion spiritueller Themen und ihrer filmischen Darstellung

Übung 2-stdg. Freitag, 18 (s.t.)–21 Uhr; Samstag, 9 (s.t.)–14 Uhr; Vorbesprechung: 12 Uhr
Raum: Fr - Aula; Sa - Hörsaal; Vorbesprechung: Seminarraum 4
Termine: 5./6.12.2014 und 12./13.12.2014; Verpflichtende Vorbesprechung: Donnerstag, 30.10.2014
BA: WP/8

Thematik

Frank Kafka ließ sich von Filmen seiner Zeit mitreißen. Und der jüngst verstorbene US-amerikanische Schriftsteller John Updike schrieb einmal: „Jedenfalls hat das Kino mehr für mein spirituelles Leben getan als die Kirche. (...) Während sich die christliche Religion überall auf dem Rückzug befindet und immer mehr an Einfluss einbüßt, füllt der Film dieses Vakuum und versorgt uns mit Mythen und handlungssteuernden Bildern.“ – Filme, bewegte Bilderfolgen, können Menschen gefühlsmäßig stark anrühren. Und etliche von ihnen lösen spirituelle Erfahrungen aus; nicht zuletzt bei Menschen, welche meinen, nicht mehr glauben zu können. Das Erkennen von spirituellen Motiven und deren religiöse Deutung hängt - unabhängig von Regisseur eines Filmes - stark vom Rezipienten ab. Wie genau definiert man also einen spirituellen Film? Gibt es so etwas wie ein Genre „spiritueller Film“? Nach den Themen der letzten Semester: Spiritualität im Spielfilm (2010/11), Spiritualität im Dokumentarfilm (2013) diskutieren wir diesmal Filme aus der Lebenswelt des Islam. „Der Geschmack der Kirsche“ von Abbas Kiarostami (IRAN 1997), „Die Farben des Paradieses“ von Majid Majidi (IRAN 1999), „Takva: Gottesfurcht“ von Özer Kiziltan (Türkei 2006) und „Shahada“ von Burhan Qurbani (Griechenland 2011).

Ziele

Das Ziel besteht darin religiöse Ausdrucksweisen im Film zu erfahren, zu verarbeiten und zu reflektieren. Die systematische Filmanalyse und verschiedene Film- und Kinotheorien bieten das „professionelle Handwerkszeug“.

Methode

Projektion der Filme und Diskussion des Gesamt-Kunstwerkes, Referate zu ausgewählten Szenen, zu filmtheoretischen Themen sowie spiritueller Motive, Themen und Darstellungsformen in Filmen.

Voraussetzungen

Großes Interesse an der Thematik, Diskussionsbereitschaft, Anwesenheitspflicht.

Qualifikation

Zum Scheinerwerb sind obligatorisch: Teilnahme an allen Seminarblöcken, an der Vorbesprechung, Übernahme eines Referates.

Zielgruppe

Studierende des BA Studiengangs

Literatur

Einführungsliteratur: Faulstich, Werner (1988): Die Filminterpretation. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht [200-248] Hickethier, Knut (1993). Film- und Fernsehanalyse.Stuttgart/Weimar: Metzler [200-1124] Bohrmann, Thomas u. a. (Hg. 2009). Handbuch der Theologie und populärer Film Bd. 1-3. Paderborn. Hasenberg, Peter u. a. (Hg. 1995). Spuren des Religiösen im Film. Köln. [200-1310] (bitte beachten Sie auch den Semesterapparat in der Bibliothek!)