Epistemic Violence and Injustice in Philosophy

ANTHOLOGY on the role of epistemic violence and injustice in philosophy

We are currently working on an anthology as a continuation of the workshop in Munich 2022. Get in touch with us to learn more or if you would like to contribute an article, art work, ideas or else: zgf@hfph.de.

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CfA for Anthology: Knowledge, Participation, and the Power of Discourse. The role of epistemic injustice and epistemic violence in philosophy

The question about the relevance of knowledge and sciences for a just and flourishing society is urgent in the current philosophical debate and its related fields. Not only the factors for successful socio-economic transformation are being challenged, but also the extent to which structures of generating and communicating knowledge are inherently violent. What are the restrictions limiting access to participation in philosophical debates? Are these restrictions justifiable or are they affected by sexist, racist and classist prejudices?

Practical and intercultural Philosophy as well as approaches like transformative research offer approaches to questioning universalisms and disclosing practices of othering. The question is: In what way are these critical approaches epistemically unjust themselves, obstructing the vision of participation and increasing social justice? Exclusive access, rigid boundaries between (scientific) disciplines and traditional personnel policy are just a few examples for the structures of power philosophy is entangled in.

This anthology is a continuation of the workshop held on the 1st and 2nd of December 2022 at the Munich School of Philosophy. Artists, speakers, students and non-academic actors come together to critically reflect upon the role of epistemic injustice and epistemic violence in philosophy. Mutual appreciation and inspiration are important to us. 

  • Contributions of academics and nonacademics are welcome. Artistic and body-centered inputs beyond the conventional scientific framework are welcome. If you are uncertain whether your topic or your method suits the call, please don’t hesitate to contact us
  • Please, use the English language, other languages can maybe be translated
  • Please, if possible stick to the stylesheet (to be uploaded). Get in touch with us if the stylesheet hinders you from expressing what you would like to express
  • max 25.000 characters (incl. tabs)

For an overview on the discourse you can have a look at the The Routledge Handbook of Epistemic Injustice, Claudia Brunner's book on epistemic violence (German, open source) or Miranda Fricker's book on Epistemic Injustice. Looking at the abstracts of our speakers might also help you fine more fitting literature and vocabulary.

 

WORKSHOP
Knowledge, Participation and the Power of Discourse.
The Role of Epistemic Injustice in Philosophy

01. und 02. Dezember 2022
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Foto: Anna Shvets

Flyer incl. Program

ROUND TABLE
Diskursmacht - Wissen - Teilhabe.
Welche Rolle spielt epistemische Gewalt in der Philosophie?

01. Dezember 2022
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Foto: Anna Shvets

Aufklappen, um mehr über die Gäste zu erfahren.

Eine Kooperation zwischen dem Lehrstuhl Medienethik und dem Lehrstuhl Intercultural Social Transformation, sowie dem Zentrum für globale Fragen und dem zem::dg.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch pro philosophia e.V. und SWIP - Society for Women in Philosophy.

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Dr. Hilkje C. Hänel ist Helene-Lange Gastprofessorin für Philosophie an der Universität Oldenburg sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Politische Theorie an der Universität Potsdam. Sie arbeitet zu den Themen epistemische Ungerechtigkeit, Sexualität und Geschlecht, Migration und Behinderung und schreibt sowohl wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher als auch Kriminalromane.

PD Dr. habil. Anke Graneß ist Geschäftsführerin des DFG-geförderten Reinhart Koselleck-Projekts "Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive" an der Universität Hildesheim. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Geschichte der Philosophie, Philosophie in Afrika, interkulturelle Philosophie, globale Gerechtigkeit und feministische Theorie.

Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Das menschliche Minimum. Globale Gerechtigkeit aus afrikanischer Sicht: Henry Odera Oruka (Frankfurt/New York: Campus 2011); Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Eine Einführung (Wien: Facultas 2019, mit Martina Kopf und Magdalena Kraus) und Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte (Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2023).

Jacques Zannou ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am UNESCO Chair in Arts and Culture in Education an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Bildung, Kulturen, Identitäten und soziale Wirklichkeiten von Menschen aus dem Globalen Süden und dem Globalen Norden unter Anwendung dekolonialer und kritischer Ansätze. In seinem Promotionsprojekt arbeitet er an pragmatischen dekolonialen Optionen, die das nachhaltige und solidarische Denken und Handeln von Menschen unabhängig von ihrem Verstrickungsniveau in die koloniale Matrix der Macht und unter Berücksichtigung ihrer postdigitalen Praktiken fördern können.

Dr. Karin Hutflötz ist Philosophin und Gründerin des Instituts für philosophische Bildungsforschung und Beratung.

 

Für HFPH-Studierende: Lehrveranstaltung "Diskursmacht. Wissen. Teilhabe. Welche Rolle spielt epistemische Gewalt in der Philosophie?" im Wintersemester 22/23 mit Prof. Claudia Paganini, Prof. Schellhammer und Lena Schützle.

Anti-Rassismus. Kritische Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Implikationen rassistischer Praktiken (2021)
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Idelle und finanzielle Unterstützung einer studentischen Initiative.

Lesen Sie hier einen Artikel von den beiden Organisatorinnen auf Kontrapunkte.

Wer Wahrheit sucht, findet keinen Widerstand (2019)
Ideelle Unterstützung einer studentischen Initiative.
Gefördert durch pro philosophia e.V.

 

 

 

 

Referent*innen Round Table

eO_o8TDpR5mpPM7DDXJGog_thumb_88ac.jpg Dr. Hilkje C. Hänel ist Helene-Lange Gastprofessorin für Philosophie an der Universität Oldenburg sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Politische Theorie an der Universität Potsdam. Sie arbeitet zu den Themen epistemische Ungerechtigkeit, Sexualität und Geschlecht, Migration und Behinderung und schreibt sowohl wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher als auch Kriminalromane.
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PD Dr. habil. Anke Graneß ist Geschäftsführerin des DFG-geförderten Reinhart Koselleck-Projekts "Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive" an der Universität Hildesheim. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Geschichte der Philosophie, Philosophie in Afrika, interkulturelle Philosophie, globale Gerechtigkeit und feministische Theorie.

Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Das menschliche Minimum. Globale Gerechtigkeit aus afrikanischer Sicht: Henry Odera Oruka (Frankfurt/New York: Campus 2011); Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Eine Einführung (Wien: Facultas 2019, mit Martina Kopf und Magdalena Kraus) und Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte (Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2023).

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Jacques Zannou ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am UNESCO Chair in Arts and Culture in Education an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Bildung, Kulturen, Identitäten und soziale Wirklichkeiten von Menschen aus dem Globalen Süden und dem Globalen Norden unter Anwendung dekolonialer und kritischer Ansätze. In seinem Promotionsprojekt arbeitet er an pragmatischen dekolonialen Optionen, die das nachhaltige und solidarische Denken und Handeln von Menschen unabhängig von ihrem Verstrickungsniveau in die koloniale Matrix der Macht und unter Berücksichtigung ihrer postdigitalen Praktiken fördern können.

Dr. Karin Hutflötz Dr. Karin Hutflötz ist Philosophin und Gründerin des Instituts für philosophische Bildungsforschung und Beratung.

 

 

 

Programm

Flyer

 

CfA 2022


// (English text below)

Veranstaltungsort: Hochschule für Philosophie, Kaulbachstraße 35, 80539 München
Vorbereitungsteam: Lena Schützle und Sabrina Kofahl

Einreichungsschluss: 15.07.2022


Thema:

Die Frage danach, welche Rolle Wissen und Wissenschaften für eine sozial gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft spielen, ist sowohl in der philosophischen Debatte als auch im Diskurs benachbarter Disziplinen hochaktuell. Dabei geht es neben den Faktoren gelingender Transformationsprozesse auch darum, inwiefern Strukturen der Wissensgenerierung und -kommunikation selbst gewaltförmig sind. In welcher Form treten Zugangsbeschränkungen des philosophischen Diskurses auf und sind diese Limitierungen gerechtfertigt oder wurzeln sie in rassistischen, sexistischen und klassistischen Vorurteilen?

Während die praktische und interkulturelle Philosophie sowie das transformative Forschen Ansätze bieten, Universalismen zu hinterfragen und Othering offenzulegen, liefert die Medienethik ein Verständnis dafür, wie Master- und Basisnarrative gesellschaftliche Wahrnehmung von Wissen(schaft) prägen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie auch solche Praktiken epistemische Gewalt ausüben und sich dadurch der Vision von mehr Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit versperren. Exkludierende Zugangsbeschränkungen, starre Disziplingrenzen und traditionelle Personalpolitik sind eine erste Rangliste von Beispielen eines in sich verschränkten Machtgefüges, in das die Philosophie verstrickt ist.

Die Veranstaltung setzt sich aus Workshopeinheiten am Nachmittag und einem Round Table am Abend zusammen. Wir wollen einen Raum für das gemeinsame Lernen schaffen – gegenseitige Wertschätzung und Inspiration sind uns dabei besonders wichtig. Vorschläge für künstlerische und körperbasierte Beiträge sind herzlich willkommen. Schreiben Sie uns gerne, wenn Sie unsicher sind, ob ihr Thema oder Ihre Methodik zu der Ausschreibung passt.

Auf folgende Fragen kann Bezug genommen werden:

  • Welche Master- und Basisnarrative tragen dazu bei, dass (nur) bestimmte Formen von Wissen anerkannt werden?
  • Müssen wir den philosophischen Kanon erweitern? Wenn ja, um was?
  • (Wie) kann epistemische Befreiung gelingen?
  • Was brauchen interkulturelle, praktische Philosoph:innen, um achtsam mit unterschiedlichen Wissenszugängen umgehen zu können? 
  • Von welchen dekolonialen, feministischen, transformativen Ansätzen und Akteur:innen gilt es zu lernen?
  • (Wie) kann die Philosophie zur Überwindung sozialer Exklusion beitragen?
  • Welche Erfolge im Kampf für mehr Gerechtigkeit sind der Philosophiegeschichte zu verdanken? Welche sollten noch in diese eingeschrieben werden?
  • Was sollen wir tun? Wissen neu denken oder affirmativ sabotieren?
  • Welche Sicherheiten bietet der aufklärerische Rahmen der Wissenschaftspraxis? Welche Gefahren birgt eine epistemische Öffnung?
  • Braucht es eine Provinzialisierung Europas oder eine Globalisierung der Peripherie?

 

Hinweis zum Prozedere und Einreichungsschluss:
Aussagekräftige Abstracts (ca. bis 2.500 Zeichen) mit konkretem Bezug zum Thema der Veranstaltungen, der Erwähnung zentraler Autoren und eine Kurzbiografie (bis 1.000 Zeichen) werden bis zum 15.07.2022 an die folgenden Adressen erbeten: sabrina.kofahl@zemdg.de und lena.schuetzle@hfph.de

Wir freuen uns auf die Einreichungen!

Sabrina Kofahl zem::dg & Lehrstuhl Medienethik, HFPH
Lena Schützle Zentrum für Globale Fragen & Lehrstuhl Intercultural Social Transformation, HFPH

 


 

Knowledge, Participation and Power of Discourse

The Meaning of Epistemic Injustice in Philosophy

Date: Thursday, December 1st, 2022
Place: Munich School of Philosophy, Kaulbachstraße 35, 80539 Munich
Organized by Lena Schützle and Sabrina Kofahl

Submission deadline: July 15th, 2022


Topic:
The question about the relevance of knowledge and sciences for a society built on equality and justice is urgent in the current philosophical debate and its related fields. Not only the factors for successful transformation are being challenged, but also the extent to which structures of generating and communicating knowledge are inherently violent. What are the restrictions limiting access to participation in philosophical debates? Are these restrictions justifiable or are they affected by sexist, racist and classist prejudices?

Practical and intercultural Philosophy as well as transformative research offer approaches to questioning universalisms and disclosing practices of othering. Media ethics provides understanding on how master and base narratives shape the perception of knowledge and science. The question is: In what way are these critical approaches epistemically unjust themselves, obstructing the vision of participation and increasing social justice? Exclusive access, rigid boundaries between (scientific) disciplines and traditional personnel policy are just a few examples for the structures of power philosophy is entangled in.

The event consists of workshop units in the afternoon and a round table in the evening. We wish to open a space for joint learning. Mutual appreciation and inspiration are important to us. Artistic and body-centered inputs beyond the conventional scientific framework are welcome. If you are uncertain whether your topic or your method suits the call, please don’t hesitate to contact us.

You may refer to the following questions:

  • Which master and basic narratives contribute to the fact that (only) certain forms of knowledge are recognized?
  • (How) can epistemic liberation succeed?
  • Do we need to expand the philosophical canon? If so, by what?
  • Are epistemic “liberation” or “freedom” attainable objectives?
  • Which instruments do intercultural and practical philosophers need to mindfully handle the diversity of approaches to knowledge? 
  • Which decolonial, feminist, transformative approaches and actors should we learn from?
  • (How) can philosophy have a share in overcoming social exclusion?
  • What contributions to the cause of justice can be attributed to the history of philosophy? Which ones are yet to be inscribed in it?
  • What should we do? Rethinking knowledge or practicing affirmative sabotage?
  • What do we gain by referring to the framework of enlightenment in our scientific practice? What are the risks of an epistemic opening?
  • Are we in need for a provincialization of Europe or a globalization of the periphery?

 

Information on the procedure and submission deadline:
Meaningful abstracts (approx. up to 2,500 characters) with specific reference to the topic of the event, a remark on your main authors, and a short biography (up to 1,000 characters) are requested by July 15, 2022 to the following addresses: sabrina.kofahl@zemdg.de and lena.schuetzle@hfph.de

We are looking forward to the submissions!

Anti-Rassismus. Kritische Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Implikationen rassistischer Praktiken

Narku Laing auf der Bühne

Die studentische Initiative wird ideell und finanziell vom Zentrum für globale Fragen, dem Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg) und von den Frauenbeauftragten der HFPH unterstützt.

Sabrina Kofahl und Charlotte Schüssler sind die Gründerinnen dieser Initiative.

Lesen Sie hier den Blogbeitrag von Sabrina Kofahl auf Kontrapunkte - global. solidarisch. transformativ.


Einige Impressionen der ersten Veranstaltung im Oktober 2021:

  • Sich gegen Rassismus einzusetzen und sich zu positionieren bedeutet auch unbequem zu sein und Fragen aufzuwerfen.
  • Wie wichtig müssen philosophische Texte aus anderen Kulturen erst werden, damit sie von uns gelesen und ernst genommen werden?
  • Wie können wir unsere komfortable Filterblase der westlichen Philosophie aufbrechen?
  • Wir fühlen uns wohl in der Geborgenheit des Nicht-Wissen-Wollens
  • Es gibt mehr schwarze deutsche Professor:innen in den USA als in Deutschland.
  • In Deutschland diskutieren wir meist über Namen, Sprache, Kultur… in anderen Ländern über Verteilungsgerechtigkeit z.B. Gehalt, Bildungschancen, Arbeitsplätze
  • Wir sollten uns stärker auf den objektiven Rassismus konzentrieren: Was nehmen wir wahr? Wie handeln wir? Welche Wirkung hat das?
  • Wenn es um das Erbe geht, dann beruft man sich auf möglichst viele Vorfahren. Wenn es aber um Schuld geht, dann ist das möglichst selektiv.
  • Warum gibt es keine Universitäten oder Flughäfen die nach Frauen benannt sind?
  • Es gibt keine Witze über Weiße.
  • Warum werden Weiße niemals als Migranten bezeichnet? (als Reisende, als Auswanderer, als Professionals…)
  • Rassismus ist die Aufwertung der Weißen. In Gesetzen steht, was die Weißen dürfen, und nicht was andere nicht dürfen.