Transformatives Forschen

"Philosophie ist jene Verschiebung und Transformation der Denkrahmen, die Modifizierung etablierter Werte und all die Arbeit, die gemacht wird, um anders zu denken, anderes zu machen und anders zu werden als man ist." (Michel Foucault)

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Transformatives Forschen zielt auf Veränderungsprozesse in mindestens drei Richtungen:

  • Erstens möchte es bereits durch den Forschungsprozess (und nicht erst durch dessen Ergebnisse) Wandel bewirken.
  • Zweitens setzt sich das Forschungsvorhaben selbst durch die Auseinandersetzung mit konkreten Sachfragen der Veränderung aus. Diese wird kontinuierlich auf einer Meta-Ebene kritisch begleitet.
  • Drittens gehen die Forscher*innen selbst anders aus diesem Geschehen hervor.

Insofern stellt das transformative Forschen das im westlichen Diskurs vorherrschende Verständnis von objektiver, rationaler, linearer und säkularer Forschung infrage und erkennt anderskulturelle Wissensformen an. So können historisch gewachsene Machtdynamiken und Forschungsparadigmen transparent gemacht und schließlich verändert werden.


Transformativ zu forschen bedeutet, einen Prozess einzugehen, der Widersprüchlichkeiten beinhaltet und sichtbar macht.


Kritische Reflexion, Transparenz, Zusammenarbeit und Austausch über persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse sowie Demut und Neugier sind grundlegende Elemente, die dazu beitragen, einen solchen Prozess zu initiieren und weiterzutragen. Es gibt bereits einige Gruppen, die sich theoretisch sowie praktisch mit transformativem Forschen beschäftigen.

Das ZGF-Team befindet sich in einem Lernprozess, in welchem ein eigenes Verständnis von transformativem Forschen entwickelt wird. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwiefern das ZGF selbst transformativ forscht bzw. forschen kann. In unseren Nachrichten und auf unserem Blog informieren wir Sie über laufende Entwicklungen.

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English:

Transformative Research seeks to initiate change on at least three levels:

(1) On a personal, cultural and societal level through the research process itself, not just through its results.
(2) It exposes itself and dares to be transformed through the dialogical encounter with the subject matter.
(3) The researchers themselves come out of the process as somebody different.

Transformative Research challenges the Western understanding of research as being objective, rational and secular. It gives room for other approaches and diverse forms of knowing that can be relational, holistic and circular. Thus, historically grown power dynamics and research paradigms are made transparent and can eventually be transformed.


Conducting transformative research must be regarded as an ongoing process which will always bear alienation and ambiguities.


Critical reflection, transparency, collaboration and exchange about personal experiences and insights as well as attitudes such as humility, courage and curiosity are profound characteristics that help to initiate and continue such a process. There are already various groups practicing transformative research.

The ZGF team members are in the process of finding their own understanding and definition of what transformative research means and how they can put it into practice. Follow the ZGF News or its Blog postings to be informed about the ongoing process.
 

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