Forschungsschwerpunkt

"Die Herausforderung der naturwissenschaftlichen Perspektive für das menschliche Selbst- und Wirklichkeitsverständnis"

Ein besonderer Forschungsschwerpunkt des ING liegt in der kritischen Thematisierung der Verabsolutierung naturwissenschaftlicher Ergebnisse hinsichtlich des menschlichen Selbst- und Wirklichkeitsverständnisses.

In den letzten Jahren förderten die Ergebnisse der empirisch arbeitenden Wissenschaften neue Erkenntnisse zutage, die für das Verständnis des Menschen von großer Tragweite zu sein scheinen. Allerdings wird die entscheidende Frage, wie weit die Konsequenzen der empirischen Forschungsergebnisse für ein modernes Menschen- und Weltbild reichen, intensiv diskutiert. Denn schließlich ergibt sich die anthropologische Tragweite naturwissenschaftlicher Befunde aus methodischen Gründen nicht schon aus den Naturwissenschaften selbst.

Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, Forschung zu fördern, welche die methodischen und somit die prinzipiellen Grenzen des naturwissenschaftlichen Ansatzes und die daraus resultierende Verengung des Wirklichkeitsbegriffs herausarbeitet und daran anschließend einen Rahmen für einen erweiterten Subjekt- und Wirklichkeitsbegriff schafft, der es ermöglicht, sowohl die naturwissenschaftliche Perspektive als sinnvolle, zweckgerichtete Thematisierung der Natur auszuweisen als auch der Notwendigkeit nachzukommen, wesentliche, aber von den Naturwissenschaften methodisch ausgeklammerte Aspekte der Wirklichkeit für eine Deutung von Welt und Mensch miteinzubeziehen.