„Frauen müssen Vorbilder in der Philosophie finden können!“

Prof. Dr. Claudia Paganini übernimmt gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Lena Schützle das Amt der Frauenbeauftragten der Hochschule für Philosophie München. Wir haben mit beiden über ihre Arbeit im Bereich Gleichstellung gesprochen.

Prof. Dr. Claudia Paganini (links) und Lena Schützle (rechts)

Was ist Ihnen im Rahmen der Arbeit als Frauenbeauftragte besonders wichtig?

Paganini: Mein Anliegen ist es, einerseits aufzuzeigen, wo Geschlechterstereotypen noch immer einengen und auf bestimmte Rollen festschreiben, und andererseits, zu einem wertschätzenden Klima beizutragen, damit jede*r sich angenommen fühlt und nicht verstellen muss.

Schützle: Mir ist es außerdem wichtig, dass Frauen genügend Vorbilder in der Philosophie finden, mutig ihres Weges gehen und sich untereinander vernetzen können. Dazu gehört das Ausprobieren in sicheren Räumen und das konstruktive Feedback. Auch finde ich es klasse, wenn Männer und Frauen gemeinsam daran arbeiten, dass Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit wird - in diesem Sinne arbeiten nicht nur die Frauenbeauftragten an der Gleichstellung der Frau in der Philosophie, sondern wir alle.

 

Mit welchen Fragen und Anliegen kann man sich an Sie wenden?

Wenn jemand sich – aus welchen Gründen auch immer – benachteiligt fühlt beziehungsweise der Meinung ist, dass andere benachteiligt werden, aber auch, um eigene Ideen einzubringen, wie das Zusammenleben der verschiedenen Geschlechter in unserem konkreten Kontext inklusiver gestaltet werden kann.

 

Am 9. Dezember 2021 findet die nächste Frauen*vollversammlung statt. Was können Teilnehmende von der Veranstaltung erwarten?

Was bei einer Frauen*vollversammlung besprochen wird, hängt stark davon ab, was von den Teilnehmer*innen eingebracht wird. Grundsätzlich geht es um ein Kennenlernen ganz unabhängig vom Studienfortschritt, darum, dass wir gemeinsam überlegen, was „Frauenbeauftragte“ an der Hochschule für Philosophie leisten können und sollen, und darum, möglicherweise auch Ideen für neue Initiativen zu kreieren. Außerdem werden Hochschulpolitik und Veranstaltungen besprochen und gemeinsam darüber nachgedacht, wie man das Studium der Philosophie an unserer Hochschule für Frauen noch grandioser gestalten kann.

Bei einer Inzidenz kleiner 1000 findet die Frauen*vollversammlung am 9.12.2021 um 12:00 Uhr (s.t.) im Hörsaal statt.

Bei einer Inzidenz größer/gleich 1000 findet die Frauen*vollversammlung am 9.12.2021 um 12:00 Uhr (s.t.) digital via Zoom statt. Teilnehmer*innen können die Logindaten des Zoomcalls dann dem Moodlekurs "Frauen* und Angelegenheiten der Frauen*vollversammlung" entnehmen.

Hier erfahren Sie mehr über die Gleichstellungsarbeit an der HFPH.

 

Zur Person: Prof. Dr. Claudia Paganini ist seit April 2021 die Vertretung des Lehrstuhls Medienethik an der HFPH. Die gebürtige Tirolerin hat Philosophie und Theologie an den Universitäten Wien und Innsbruck studiert und mit einer kulturphilosophischen Arbeit promoviert. Nach einigen Jahren der Tätigkeit im Journalismus und in der Öffentlichkeitsarbeit kehrte sie an die Universität Innsbruck zurück, um sich in ihrer Habilitationsschrift der Medienethik zu widmen. Außerdem befasst sich Paganini mit der Rezeption medialer Umbrüche, der Populärkultur, Computerspielen und den ethischen Herausforderungen der Mensch-Maschine-Interaktion.

Zur PersonLena Schützle studierte Maschinenbau an der TUM (B.A.), Interkulturelle Erwachsenen Bildung an der HFPH (M.A.) und hat sich zur Bildnerin für nachhaltige Entwicklung ausgebildet (Umweltbildung Bayern). Derzeit arbeitet sie am Zentrum für globale Fragen (ZGF) und am Lehrstuhl für Intercultural Social Transformation (HFPH) und promoviert zum Thema Mitgefühl. Freiberuflich gibt sie Workshops und Seminare zu diversen Themen, z. B. BNE, Kommunikation oder Selbstfürsorge.