Angemessen über Gott sprechen

Forschungsprojekt entwickelt alternative Zugänge zur Beschreibung des Religiösen

München, 5.10.2015 (HfPh) Wie wir im 21. Jahrhundert angemessen über Gott sprechen können, untersucht ein neues Forschungsprojekt unter Beteiligung der Hochschule für Philosophie München. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Innsbruck, Augsburg und Regensburg wollen die Münchner Wissenschaftler unter Leitung von Godehard Brüntrup SJ und Tobias Müller alternative Zugänge entwickeln, um das Religiöse zu beschreiben. Mit der Förderung des Projekts „Analytic Theology and the Nature of God“ setzt die John Templeton Foundation ihr Engagement an der Hochschule für weitere drei Jahre fort.

„Ein falsches Verständnis von Gott und Religion hat fatale Konsequenzen“, betont Brüntrup. Religion werde aktuell immer wieder als Grundlage für Gewalt missbraucht und der sogenannte „Neue Atheismus“ verfolge auf einem fragwürdigen, vermeintlich naturwissenschaftlichen Fundament eine politische Agenda gegen Religion und Religiosität. „Wir müssen den Zusammenhang von Glaube und Vernunft unter aktuellen wissenschaftlichen Gesichtspunkten angemessen formulieren“, ist der Professor für Metaphysik, Philosophie des Geistes und Philosophie der Sprache angesichts dieser Herausforderungen überzeugt.

Am 15. Oktober 2015, 19.30 Uhr, wird das Projekt mit einem Vortrag des renommierten Münsteraner Theologen und Philosophen Klaus Müller eröffnet. Unter dem Titel „Heute von Gott reden“ wird Müller im Anschluss mit Godehard Brüntrup und dem Augsburger Philosophen Thomas Schärtl über einen längst fälligen Stilwechsel in der modernen Theologie diskutieren. Dabei werden sie die Vernünftigkeit der Religion angesichts der beschriebenen Herausforderungen kritisch diskutieren.

Auch im Rahmen von weiteren vielfältigen wissenschaftlichen Veranstaltungen mit international führenden Forschern und Nachwuchswissenschaftlern will der Forschungsverbund die Frage nach dem Wesen Gottes untersuchen. Bei ihrer Arbeit können die Wissenschaftler auf die jahrelange Forschung des ebenfalls von der John Templeton Foundation geförderten Projekts „Analytic Theology. The Convergence of Philosophy and Theology“ aufbauen, an dem die Hochschule für Philosophie in gleichem Maße beteiligt war.