Philosoph Michael Reder: Die Klimakrise fordert uns heraus, Demokratie neu zu denken

München, 20.05.2021. In der gestrigen Expertenanhörung des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages zum Thema „Menschenrechte und Klimawandel“ hat der Philosoph Michael Reder argumentiert, dass die langfristigen Folgen der Klimakrise vor allem auch als Menschenrechtsverletzungen gegenüber zukünftigen Generationen verstanden werden sollten. Menschenrechte würden für ausnahmslos alle Menschen gelten, heute und in der Zukunft lebende. Für die Rechte dieser zukünftigen Personen müssten nun neue demokratische Repräsentationsformen gefunden werden. Der Menschenrechtsansatz kann hier eine integrative Rolle übernehmen. Auch Fragen der Ressourcennutzung könnten so beispielsweise an den Menschenrechten ausgerichtet werden.

Michael Reder / Copyright HFPH-Alescha-Birkenholz

„Mit Menschenrechten als Basis von Klimapolitik können also gerade auch zukünftige Generationen und deren Rechte in den Blick genommen werden. Sicherlich gibt es gewisse Grenzen, insofern beispielsweise die Forderung nach Partizipation gegenwärtige Personen betrifft. Aber auch hier sind neue Formen der stellvertretenden Repräsentation zukünftiger Generationen denkbar. Die Demokratie ist herausgefordert, kreativ solche Mechanismen zu entwickeln und auszuprobieren,“ so der Vizepräsident der Hochschule für Philosophie München (HFPH), Prof. Dr. Michael Reder, in seiner Stellungnahme.

 

Über Prof. Dr. Michael Reder

Prof. Dr. Michael Reder ist Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Philosophie mit dem Schwerpunkt Völkerverständigung an der HFPH. Seit 2020 ist er als Vizepräsident der HFPH für die Forschungsstrategie verantwortlich. In den vergangenen Jahren hat Prof. Reder eine große Anzahl von Forschungsprojekten geleitet: u.a. „Zukünftige Generationen als Leerstelle der Demokratie“ und „Praktiken der Solidarität: Strukturen und Dynamiken transnationaler Solidarität im 20. Und 21. Jahrhundert“. Forschungsaufenthalte führten in u.a. an die Clare Hall der Universität Cambridge, wo er seit 2018 lifelong fellow ist.

 

Denken lernen an der HFPH

An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit mehr als 90 Jahren gemeinsam den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Philosophie-Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. In zentraler Lage finden Studierende hervorragende Studienbedingungen mit modernen Hörsälen und Seminarräumen und einem sehr günstigen Betreuungsverhältnis vor.

 

Weiterführende Informationen

Stellungnahme von Michael Reder (Link auf bundestag.de): www.hfph.de/stellungnahme-reder

Pressefoto von Michael Reder (Copyright: HFPH / A. Birkenholz): www.hfph.de/pressefoto-reder

Webseite von Michael Reder: www.hfph.de/hochschule/lehrende/prof-dr-michael-reder

 

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