Können Menschen ihren eigenen Tod überleben? - Der Trost des christlichen Hylomorphismus

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Patrick Zoll SJ

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Thema 

Können Menschen ihren eigenen Tod überleben? Eine tröstende und einflussreiche Antwort auf diese Frage gibt der Platonismus mit seiner dualistischen Anthropologie: Da Menschen identisch sind mit ihrer Seele und diese Seele unsterblich ist, überleben Menschen den Tod ihres Körpers, mit dem ihre Seele nur akzidentell verbunden ist. Das Christentum lehnt die damit einhergehende Abwertung des menschlichen Körpers und der diesseitigen materiellen Welt aber ab und greift oft auf einen aristotelischen Hylomorphismus zurück, um den Menschen als eine Einheit von Materie und Form zu beschreiben. Gemäß einem solchen Hylomorphismus ist der Mensch nicht identisch mit seiner Seele, sondern es gehört zum Wesen des Menschen, einen Körper zu haben. Zugleich hält ein solcher Hylomorphismus in seiner christlichen Form aber an der tröstlichen Ansicht fest, dass ein Mensch seinen Tod überlebt aufgrund seiner unsterblichen Seele und bis zu seiner leiblichen Auferstehung weiter ohne Körper existieren kann. Ein derartiger christlicher Hylomorphismus ist attraktiv, weil er den tröstlichen platonischen Blick auf das jenseitige Leben mit dem positiven aristotelischen Blick auf das diesseitige–körperlich verfasste–Leben des Menschen verbinden kann. Aber ist diese Position auch metaphysisch kohärent? Es scheint, dass die Idee, dass der Mensch seinen Tod überlebt und bis zur leiblichen Auferstehung als Seele existiert, im Widerspruch steht zu einer hylomorphistischen Anthropologie, gemäß derer der Mensch nicht identisch ist mit seiner Seele. Ich werde im Rückgriff auf Thomas von Aquin erklären, wie ein christlicher Hylomorphismus gegen diesen Einwand der Inkohärenz verteidigt werden kann und insofern nicht nur Trost für das kommende Leben, sondern auch für dieses Leben zu spenden vermag.

 

Ablauf

Grußwort des Präsidenten

„Können Menschen ihren eigenen Tod überleben? - Der Trost des christlichen Hylomorphismus“ (Prof. Dr. Patrick Zoll SJ)

Stehampfang im Foyer vor der Aula