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Gilles Deleuze

Hauptseminar 2-stdg. Freitag, 15–17 Uhr
Raum: Seminarraum 5
Termine: ab 15.4.2016
BA: III/2
MAkons: III (GN)
MA-Ethik: III
MA-IB: IV
Mag: F1, F6, F8

Thematik

Gilles Deleuze gehört zu den führenden Vertretern der französischen Philosophie der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinen Werken setzt er sich kritisch mit platonischen Denktraditionen abendländischer Philosophie auseinander, denen er seine eigene Prozessphilosophie des Rhizoms und des Virtuellen entgegenstellt. Mit beiden Begriffen versucht Deleuze, die Wirklichkeit von Ereignisformationen multipler Prozesse abzuleiten, die immer auch wieder ihre eigene Kategorisierung durchbrechen bzw. verunmöglichen. Deleuze’ Philosophie ist so wesentlich geprägt von einer Metatheorie einer sich verästelnden Wissensorganisation, der zufolge autokreative Kräfte in einer prozessphilosophisch ausgelegten Genese unendlich neue Welten, Lebens- und Bewusstseinsformen entfalten. In diesem Sinne ist er wiederholt mit A.N. Whitehead verglichen und sein Werk mit der Prozessphilosophie des britischen Philosophen in Beziehung gebracht worden. Denken ist Teil der Deleuz'schen autogenerativen Prozesse, aber weniger als etwas, das Individuen tun, sondern das maschinell anmutenden und durch Kontingenzen beeinflussten Prozessen (als Ereignisketten) folgt.

Das Seminar führt in die Philosophie von Deleuze anhand von Auszügen seiner frühen und späten Schriften ein.

Siehe als kurze Einführung auch folgendes Video von Philip Goodchild:

https://www.youtube.com/watch?v=UTX88E9RizU

Methode

Gemeinsame Lektüre und einführendes Referat.

Qualifikation

Kurzreferat und Seminararbeit.

Literatur

Zur Einführung:

• Friedrich Balke, Gilles Deleuze, Frankfurt/M: Campus 1998.

• Deleuze, Kants kritische Philosophie, Berlin: Merve 1990.

• Deleuze, Die Falte. Leibniz und der Barock, Frankfurt/M. Suhrkamp 1995.

• Deleuze, Logik des Sinns, Frankfurt/M. Suhrkamp 1993.

• Deleuze, Die einsame Insel, Frankfurt/M. Suhrkamp 2003.