426 | Prof. Dr. em. Josef Schmidt SJ

Goethes "Faust" - philosophisch betrachtet

Hauptseminar 2-stdg.
Raum: Hörsaal
Termine: Donnerstag 14-16 Uhr, ab 19.10.17

MA-IB: V
Master Ethik: V
BA: III/2, WP Kulturelle Zugänge (auslaufend)

Thematik

Goethes „Faust” gehört zu den bedeutendsten literarischen Werken der Weltliteratur. Goethe ist der Geschichte vom mittelalterlichen Gelehrten, der sich mit dem Teufel verbündet, schon als Kind im Puppenspiel begegnet und hat bereits als 23-jähriger begonnen, aus diesem Stoff ein Drama zu gestalten. In oft weit auseinander liegenden Etappen ist dann das Werk entstanden, das erst kurz vor dem Tod des Dichters (1832) seine Vollendung erhielt. Uns Lesern steht da ein Riesenwerk von großer Komplexität vor Augen, das seinem literarischen Perspektivenreichtum entsprechend auch sehr verschiedene Interpretationszugänge erlaubt. Unser Vorhaben ist es, eine philosophische Perspektive zu wagen. Dabei soll es weniger um die durchaus zu findenden Anspielungen auf bestimmte antike oder zeitgenössische Philosophien oder Philosophen gehen, sondern um genuin philosophische Themen, mit denen uns Goethe in diesem Werk konfrontiert: Das Leben, die Zustimmung zu ihm, die Frage nach seinem Sinn, Liebe und Macht, die Verstrickung ins Böse, seine Verdrängung und Überwindung. Mit diesen Stichworten sei unserem Bemühen im Seminar nur die Richtung gewiesen.

Methode

Die Methode besteht in der gemeinsamen Lektüre und Diskussion der ausgewählten Texte.

Voraussetzungen

Für die Teilnahme gibt es keine besonderen Voraussetzungen. Eine gewisse Bekanntschaft mit dem Werk wäre natürlich wünschenswert.

Qualifikation

Für den Erwerb eines Seminarscheines ist neben der Teilnahme eine Seminararbeit erforderlich, dessen Thema mit dem Seminarleiter vereinbart werden kann.

Literatur

Wir werden beide Teile des Werkes, also Faust I und II, freilich in Auswahl, behandeln.

Jeder Teilnehmer sollte eine Ausgabe des Werkes mitbringen, möglichst eine mit Zeilennummerierung, so dass wir uns (auch über verschiedene Ausgaben hinweg) orientieren können.

Zu empfehlen ist die Ausgabe im Verlag C. H. Beck München, herausgegeben und kommentiert von Erich Trunz (ihr entspricht der Band 3 der Hamburger Ausgabe bei dtv). Der Kommentar von Trunz ist schon sehr gut.

Es seien noch zwei weitere genannt:

● Th. Friedrich /L. J. Scheithauer, Kommentar zu Goethes Faust, Reclam UB Nr: 7177.

● Albrecht Schöne, Goethe Faust, Kommentare, Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt a. M. 1994.