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Charakterbildung und gelingendes Leben. Die Rückkehr der Tugendethik

Hauptseminar 2-stdg. Freitag, 15–19 Uhr
Raum: Seminarraum 4 (nicht: Seminarraum UG)
Termine: 15.4. (17–19), 22.4., 6.5., 13.5., 20.5., 10.6., 17.6.2016 (17–19)
BA: III/2
MAkons: III (GN, EG)
MA-Ethik: III
MA-IB: III (PB-T), IV
Mag: F2, F3, F8

Thematik

Der Wiederaufstieg der Tugendkonzeption ist die Antwort auf zwei Herausforderungen der modernen Ethik: Da ist zum einen das Auseinandertreten von ethischen Normen und der Frage nach dem Sinn des Lebens (Glück). Zum anderen sind ethische Systeme eng mit dem Schicksal der gängigen ontologischen Grundannahmen gekoppelt. Die strikte Trennung von Seins- und Wertordnung geht auf solche Vorentscheidungen zurück und hat die handelnde Person in den Hintergrund gedrängt. Mit dem Begriff der Tugend scheinen sich diese lange unüberwindlich geglaubten Gräben wieder schließen zu lassen. Allerdings zerfällt die moderne Tugendethik in sehr heterogene Ansätze.

Wir werden uns daher auf einige Themenfelder (Taxonomie ethischer Theorien – Emotionen – Tugenden und Vernunft – Naturalismusproblem – Traditionsproblem – Glück) und zentrale Vertreterinnen und Vertreter beschränken (Zagzebski, Nussbaum, McDowell, Foot, MacIntyre).

Ziele

Das Seminar verfolgt zwei Anliegen:

(1) Eine kritische Evaluation der Leistungsfähigkeit moderner Tugendethiken: Lässt sich noch ein – allgemeines – Glückskonzept entwickeln? Wie sinnvoll und wie problematisch ist die Verbindung von Sein und Wirklichkeit?

(2) Die Analyse der „fremden“ Tradition soll den Blick für die eigenen Wünsche und Anforderungen an den ethischen Diskurs schärfen: Welche Fragen kann und sollte eine Ethik heute beantworten und welche nicht?

Methode

Gemeinsames Erarbeiten der Positionen und Themen anhand von Texten mit Leitfragen. Auf diese Weise lässt sich die Schwerpunktsetzung und Geschwindigkeit im Seminar flexibel gestalten. Gerne können auch Seminarteilnehmer/innen die Vorstellung einzelner Themen übernehmen (Referat).

Qualifikation

Bereitschaft zu Lektüre und Auseinandersetzung mit den Texten - Seminararbeit