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Das ontologische Argument – Stationen eines Gottesbeweises von Anselm bis Gödel

Hauptseminar 2-stdg. Freitag, 13–15 Uhr
Raum: Seminarraum 5
Termine: ab 17.4.2015
BA: III/2
MAkons: III (GN, RV)
Mag: F6, F7, F9
ZEP: A

Thematik

Der Anselmsche Gottesbeweis, später auch „ontologischer Gottesbeweis“ genannt, hat seit seiner Formulierung durch Anselm von Canterbury die Philosophie verstört und in ablehnender wie in zustimmender Hinsicht bewegt. Er ist ein Argument oder ein Beweis, das/der beansprucht, ohne „empirische“ Voraussetzungen oder Anleihen heranzuziehen, die Existenz Gottes aus einer rein begrifflichen Definition oder Theorie Gottes, zu erschließen.

Ziele

In diesem Seminar können nur einige Stellungnahmen zu diesem Beweis besprochen werden. Es werden dies sein: die Kritik von Gaunilo, die Ablehnung von Thomas von Aquin und von Kant, die zustimmende Einlassung von Leibniz, der sich auf Descartes bezieht, sowie schließlich – falls es der Zeitplan zulässt – die Rekonstruktion von Gödel.

Im Zentrum der Überlegungen wird u.A. die Frage stehen, welche Beweisbegriffe die zustimmenden wie auch die ablehnenden Einlassungen zum ontologischen Argument leiten. Zunächst jedoch, als Grundlage, ist der Anselmsche Text zu analysieren.

Methode

Zur Vorbereitung auf das Seminar wäre es hilfreich, einen Blick auf Anselms Argument zu werfen, wie es im Proslogion (1077/78) in Kapitel 2 formuliert ist.

Qualifikation

Scheinerwerb nach den Maßgaben der Studien- bzw. Prüfungsordnung.

Literatur

• Thomas von Aquin. Summe gegen die Heiden, Bd. I. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1974. Herausgegeben und übersetzt von Karl Albert und Paulus Engelhardt unter Mitarbeit von Leo Dümpelmann.

• Anselm von Canterbury. Proslogion. Reclam, Stuttgart, 2005. Lateinisch-deutsche Ausgabe, übersetzt mit Anmerkungen und einem Nachwort von Robert Theis. (In diesem Band findet sich auch die Auseinandersetzung mit Gaunilo).

• Kant I. Kritik der reinen Vernunft. Hrsg. von R. Schmidt, 1966. Meiner, Hamburg.

• Schmidt J. Philosophische Theologie. Kohlhammer, Stuttgart, 2003.

• Sobel J. H. Logic and Theism. Cambridge University Press, Cambridge, 2004.

• Weitere Literatur, insbesondere zu Leibniz, wird im Seminar bekannt gegeben.