21 | Prof. Dr. em. Harald Schöndorf SJ

Descartes: Meditationen über die erste Philosophie mit Einwänden und Erwiderungen

Hauptseminar 2-stdg. Montag, 14–16 Uhr
Raum: Seminarraum 4
Termine: ab 17.10.2016

BA: III/2
Makons: III (GN, RV)
MA-Ethik: V
MA-IB: V

Maximilian Scholz

Thematik

Descartes' Meditationen sind ein Grundtext der modernen Philosophie. Sie haben nicht nur die unmittelbar nachfolgenden Philosophen beeinflusst, sondern wirken bis in die heutige Philosophie nach. Die Grundkenntnis des Textes wird vorausgesetzt. Es soll im Seminar um die systematische Interpretation der Meditationen gehen. Descartes argumentiert in seinen Meditationen sehr sorgfältig und genau. Von daher stellt sich die Frage: Wie weit trägt seine Argumentation? Von welchen Voraussetzungen geht sie aus? Ergeben sich aus ihr wirklich alle Konsequenzen, die Descartes aus ihr zieht?

Ziele

Die Erlangung einer genaueren Kenntnis der Meditationen Descartes'. Denn leider werden von Descartes oft nur die ersten beiden Meditationen wirklich zur Kenntnis genommen und auch die zweite nur zum Teil genau gelesen.

Methode

Referate und Diskussionen. Die Referate sollen nicht länger als 20 Minuten dauern. Alle Teilnehmer sollen ein höchstens zweiseitiges Thesenblatt erhalten.

17.10.2016: Einführungssitzung

24.10.2016: 1. Meditation ganz mit Einwänden und Erwiderungen

Referat: Ntendo

31.10.2016: 2. Meditation ganz

Referat: Ammer

7.11.2016: 2. Meditation Einwände und Erwiderungen

Referat: Gräber

14.11.2016: 3. Meditation 1-22

Referat: Plewig

21.11.2016: 3. Meditation 23-39

Referat: Sitter

28.11.2016: 3. Meditation Einwände und Erwiderungen

Referat: Pohr

5.12.2016: 4. Meditation ganz mit Einwänden und Erwiderungen

Referat: Yulianto

12.12.2016: 5. Meditation ganz

Referat: Düsedau

19.12.2016: 5. Meditation Einwände und Erwiderungen

Referat: Rovakis

9.1.2017: 6. Meditation ganz

Referat: Süshardt

16.1.2017: 6. Meditation Einwände und Erwiderungen

Referat: Scheffel

23.1.2017: Abschlusssitzung

Hinweis zu den Einwänden und Erwiderungen:

Einwände

(1.) von dem niederländischen Theologen Jan de Kater (Caterus): Gg. die Gottesbeweise der 3. und 5. Med.

(2.) von Descartes' Freund, dem Minimenpater Marin Mersenne, und seinen Bekannten: 1. Gg. die 2. Med.; 2.-4. gg. Gottesbeweis der 3. Med.; 5. gg. die 4. Med.; 6. gg. Gottesbeweis der 5. Med.; 7. Fehlen eines Unsterblichkeitsbeweises, Problem der Geist-Körper-Unterscheidung. Bitte um Definitionen usw.

(3.) von Thomas Hobbes: 1. gg. die 1. Med.: irrrelevant; 2.-4. gg. die 2. Med.; 5.-11. gg. die 3. Med.; 12.-13. gg. die 4. Med.; 14. gg. die 5. Med.; 15.-16. gg. die 6. Med.

(4.) von dem Philosophen und Theologen Antoine Arnauld (1612-1694): Menschlicher Geist: gg. die 2 und 6. Med.; Gott: gg. die 3 und 5. Med.; Einwände von Theologen: gg. die 1., 4., 5. und 6. Med.

(5.) von dem empiristischen Philosophen Pierre Gassend(i): gg. alle 6 Med.

(6.) durch Mersennes Vermittlung von verschiedenen Theologen, Philosophen und Geometern: ziemlich kurz, aber ausführliche Erwiderungen; gg. die 2. (und 6.?) Med., gg. die Untrüglichkeit Gottes (3. Med.); gg. die 4. Med.; gg. die 5. und 6. Med. (Wesen des Materiellen); gg. Descartes' Leib-Seele-Konzeption.

(7.) von dem Jesuiten Pierre Bourdin: Hier kommen die Antworten immer anschließend als Anmerkungen: gg. die 1. und 2. Med.; vor allem gegen die Methode.

Voraussetzungen

Lateinkenntnisse sind nützlich. Die Grundkenntnis des Inhalts der Meditationen sollen die Teilnehmer von Anfang an haben.

Qualifikation

Benoteter Seminarschein für regelmäßige Teilnahme und eine Seminararbeit

Zielgruppe

Studierende des Grund- und Aufbaustudiums

Literatur

Als Textbuch empfiehlt sich eine zweisprachige Ausgabe der Meditationen samt den Einwänden und Erwiderungen, wie sie 2009 bei Meiner erschienen ist.