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Grenzen des logischen Ausdrucks – zur Tragfähigkeit eines methodischen Ideals

Hauptseminar 2-stdg. Donnerstag, 18–20 Uhr
Raum: Seminarraum 1
Termine: ab 27.04.2017

BA: III/2, WP Logik
MAkons: III (GN, RV)

Thematik

Eine problematische These aus „unverdächtigen“ Prämissen zu beweisen, gilt als methodisches Ideal: Sind die Prämissen „wahr“ und die Schlussfolgerungen „logisch korrekt“, so ist hiermit die „Wahrheit“ der These aufgezeigt. Man denke an die Gottesbeweise in der Geschichte der Philosophie, an Spinozas Vorhaben, eine ganze Theorie deduktiv (more geometrico) aufzubauen und an die analytische Philosophie im Anschluss an die Wissenschaftsauffassung des logischen/empirischen Positivismus und im Anschluss an Quine’s Philosophie. Man denke aber auch an Kants Einspruch gegen das Beweisen in der Philosophie. „Wahrheit“ ist ein semantischer Term und hier zeigt sich ein clash of cultures zwischen der Logik, die auf Aristoteles zurück geht, über das Mittelalter hinweg und (implizit) teilweise noch heute Verwendung findet und der heutigen formalen/mathematischen Logik: Das Verhältnis von Beweis/logischer Sprache zur jeweils assoziierten Semantik ist maßgeblich verschieden. Dieses Verhältnis verweist in beiden Fällen auf die Tragfähigkeit und deren Grenzen des logischen Ausdrucks/Beweises. Dem nachzugehen ist Gegenstand des Seminars.

Ziele

Gemeinsames Erarbeiten einer systematischen Fragestellung.

Methode

Vorträge von Studierenden und Impulsreferate der seminarleiterin.

Voraussetzungen

Voraussetzungen für das Seminar ist die Einführung in die Logik, wie sie im BA-Studiengang angeboten wird. Ggf. nötige Weiterführungen werden im Rahmen des Seminars gemeinsam erarbeitet.

Qualifikation

Die Vergabe von Scheinen erfolgt im Rahmen der Prüfungsmodalitäten.

Zielgruppe

Gemäß Vorlesungsverzeichnis/Prüfungsordnungen. An methodischen Fragen der Philosophie interessierte Studierende.

Literatur

Wird zu Beginn der Veranstaltung angegeben; Kopien teilweise vorhanden. Zur Vorbereitung empfohlen: Die "Fünf Wege" des Thomas und "Vorrede zur zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft".