35* | Prof. Dr. Michael Reder

Grundlagenmodul des konsekutiven Masters: Ethik und Gesellschaft. Zu: Solidarität. Ein umstrittenes Prinzip in Ethik und politischer Philosophie

Grundlagenmodul 3-stdg. Montag, Dienstag, Donnerstag, 13–15 Uhr
Raum: Seminarraum 3
Termine: 2.11.2015–18.11.2015 (Achtung: der letzte Termin ist ein Mittwoch!)
MAkons: I

Teilnahme nur für Studierende des konsekutiven Masters.

Thematik

Solidarität ist ein philosophischer Begriff, der neben anderen Begriffen wie Freiheit, Gleichheit oder Gerechtigkeit in der Philosophiegeschichte meist weniger Beachtung fand. Gleichzeitig spielt er in der Moderne in anderen Wissenschaften und im gesellschaftlichen und politischen Alltag eine zentrale Rolle. Mit ihm wird betont, dass moderne Gesellschaften nicht nur auf eine gerechte Verteilung von Gütern und und faire Institutionen angewiesen sind, sondern auch auf eine weitere Dimension des sozialen Zusammenhaltes. Was aber genau meint die Betonung von Solidarität in diesem Zusammenhang? Insbesondere für eine ethische und politisch-philosophische Reflexion erscheint es deswegen interessant, diesen Begriff genauer in den Blick zu nehmen.

Deswegen soll in diesem Modul dieser Begriff einer genaueren Analyse unterzogen werden: Wie wird der Begriff aus unterschiedlichen philosophischen Traditionen heraus inhaltlich gefüllt? Was sind Stärken und Schwächen des Begriffs gegenüber anderen Zentralbegriffen der (Sozial-)Ethik? Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Blick auf eine interdisziplinäre Klärung des Begriffs?

Ziele

Das Modul will einführen in die ethische, politisch-philosophische und sozialwissenschaftliche Debatte über Solidarität. Dabei stehen Autoren der Neuzeit und Gegenwart im Zentrum der Analysen.

Mit dieser Ausrichtung verfolgt das Modul außerdem das Ziel, den Studierenden eine Landkarte der gegenwärtig zentralen Ansätze in diesen philosophischen Teildisziplinen zu geben. Unabhängig des später zu wählenden Schwerpunktes im Masterprogramm wird damit ein erweitertes Grundwissen in diesen Fächern Grund gelegt.

Methode

Alle Studierenden lesen den Text für die Sitzung; bitte selbstständig Hintergründe zum Autor bzw. dem Werk in den einschlägigen Lexika oder Sekundärwerken recherchieren.


Je ein Studierender stellt in einem kurzen Input (ca. 7 Minuten) die wichtigsten Argumente des Textes vor (bitte keine vollständige Textrekonstruktion, sondern auf zentrale Punkte fokussieren).


Je ein Studierender bereitet zentrale Kritikpunkte zu den Argumenten vor und bringt diese in die Diskussion des Textes ein.

Voraussetzungen

Masterstudierende

Qualifikation

Fundierte Textlektüre und aktive Teilnahme an den Analysen und Diskussionen während der Seminareinheiten. Übernahme eines Referates bzw. kritischen Perspektive in einer Seminarstunde.

Literatur

Bayertz, K. (Hrsg.), Solidarität: Begriff und Problem. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1998.

Brunkhorst, H. (Hrsg.), Solidarität: Von der Bürgerfreundschaft zur globalen Rechtsgenossenschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2002.

Rorty, R., Kontingenz, Ironie und Solidarität.  Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1989.