Das Tannhäuser-Projekt

Wenn es ein Ziel philosophischer Ästhetik ist, ästhetische Erfahrungen als eine eigene Kategorie von Erkenntnis zu etablieren, dann ist es nicht unwichtig, sich Erlebnissen auszusetzen, in denen man ästhetische Erfahrungen tatsächlich machen kann. Diesem Ziel dient die Projektreihe, die in unregelmäßigen Abständen angeboten wird und in deren Mittelpunkt jeweils die Neuproduktion einer Oper an der Bayerischen Staatsoper steht. Kein Kunstwerk erlaubt eine so vieldimensionale Erfahrung wie die Oper: Nicht nur der Inhalt und die Musik, sondern auch die Erfahrung der Auseinandersetzung der Regie mit dem Inhalt und der Musik sind Orte ästhetischen Erlebens. In diesem Semester geht es um eine Oper von Richard Wagner, um Tannhäuser. Wir starten mit der ersten Seminarsitzung am 24. April um 14 Uhr gleich in den Inhalt der Oper, das Libretto. Am 8. Mai geht es dann um die musikalische Umsetzung. Der ausgesprochen moderne Inszenierung der Kultregisseurs Romeo Castellucci werden wir uns durch einen Probenbesuch am Samstag, den 13. Mai, um 10 Uhr in der Oper nähern. Am 18. Mai besuchen die Generalprobe mit Abschlussdiskussion. Die Übung führe ich zusammen mit Daniel Menne, einem Dramaturgen der Bayerischen Staatsoper durch. Die Übung muss nicht eigens vorbereitet werden, es wird kein Vorwissen vorausgesetzt, Referate werden nicht gehalten.

Ein qualifizierter Übungsschein kann nicht erworben werden. Besuchen kann man die Generalprobe nur, wenn alle Seminareinheiten wahrgenommen wurden.