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Geflüchtete als Akteure ihrer Integration

Hauptseminar 2-stdg. Dienstag, 14–18 Uhr
Raum: Aula (am 25.04.2017). Alle weiteren Seminarsitzungen finden zu den angegebenen Terminen im Seminarraum 5 der Hochschule statt.
Termine: 25.04., 09.05., 23.05., 13.06., 27.06., 11.07.2017

BA: WP Völker, WP Globalisierung
MA-IB: III (IE, VV)

Thematik

Geflüchtete Menschen finden sich seit Herbst 2015 nach ihrer Ankunft in Deutschland in vielen Situationen als Objekte staatlichen Handelns vor. Sie sind Empfänger von Hilfsleistungen, mit denen sie versorgt werden, und von Informationen, die sie zur Integration befähigen sollen. Dies gilt auch für die Zeit nach der Nothilfe. Dazu zählen beispielsweise die Zuweisung einer Unterkunft, die Bereitstellung eines Sprachkurses, der verpflichtende Besuch eines Integrationskurses und die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt.

In diesem Seminar soll ein grundlegender Perspektivwechsel vollzogen werden.

• Wo und in welcher Weise sind Geflüchtete selbst handelnde Subjekte?

• Welche Strategien entwickeln sie selbst, um sich eine neue Lebensperspektive aufzubauen?

• Und wie interagieren sie dabei mit den Vorgaben der Behörden und den gesellschaftlichen Akteuren in Deutschland?

• Was ist ihnen selbst wertvoll?

Die Wahrnehmung von Geflüchteten als eigenständige Subjekte und ein Verständnis ihrer Handlungsstrategien ist für eine realistische Debatte zu Integration und Partizipation unerlässlich.

Ziele

Studierende sollen lernen, sich kritisch mit den Konzepten der aktuellen Integrationsdebatte auseinanderzusetzen, und eine eigene, begründete Perspektive auf die Gestaltung von Integrationsprozessen entwickeln. Dazu sollen sowohl philosophische Argumentationen wie Methoden der empirischen Sozialforschung herangezogen werden.

Methode

Das Seminar bietet eine sozialphilosophische Reflexion zu grundlegenden Begriffen wie Integration, Partizipation und Handlungsmacht, die die aktuelle Debatte bestimmen. Diese Reflexion stützt sich auf eine eigene empirische Forschung, die jede/r Studierende im Hauptteil des Seminars erstellt.

Die Wahl des persönlichen Schwerpunkts innerhalb des Seminarthemas liegt dabei bei den Studierenden.

Nach einer Einführung in Grundlagen der qualitativen empirischen Sozialforschung werden pro Seminarteilnehmer/in zwei bis drei Interviews mit Geflüchteten und eine teilnehmende Beobachtung durchgeführt.

Die Seminarsitzungen dienen der Interpretation der Interviews sowie der sozialphilosophischen Schlussreflexion.

Voraussetzungen

• Interesse an Grundfragen von Flucht und Migration.

• Bereitschaft zu interdisziplinärer Arbeit.

• Bereitschaft zur persönlichen Begegnung mit geflüchteten Menschen in Interviewsituationen.

Wichtiger organisatorischer Hinweis!

Treffpunkt für die erste Seminarsitzung am 25.04.2017 ist wie angegeben die Aula der Hochschule. Bitte treffen Sie pünktlich ein. Wir gehen von dort für die erste Sitzung zur Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Ottobrunner Straße.

• Zur Identifikation wird ein Ausweis benötigt.

Alle weiteren Seminarsitzungen finden zu den angegebenen Terminen im Seminarraum 5 der Hochschule statt.

Qualifikation

Die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Interviews erfolgt fortlaufend während des Seminars. Dazu wird zunächst ein Leitfaden erstellt. Die Interviews werden durchgeführt, transkribiert und interpretiert. Für die Schlusssitzung erstellt jede/r Studierende ein Paper mit einer sozialphilosophischen Reflexion (ca. 3 Seiten). Diese Leistungen, die im Semester erbracht werden, berechtigen insgesamt zum Scheinerwerb.

Die Abfassung einer zusätzlichen Seminararbeit ist nicht erforderlich.

Literatur

Wird im Seminar bekanntgegeben.