54*

Wissenschaftsphilosophische Grundlagen der Neurowissenschaften. Reichweite und Grenzen einer neuen Leitdisziplin

Hauptseminar 2-stdg. 9.30–17.00 Uhr
Raum: Seminarraum UG
Termine: 25.04.2017, 17 Uhr (Vorbesprechung), 01.06.–03.06.2017

BA: III/2, WP Naturphilosophie
MAkons: III (GN)
MA-Ethik: V
MA-IB: V

Thematik

Keine wissenschaftliche Disziplin scheint in den letzten Jahren einen solchen Einfluss auf unser Menschenbild gewonnen zu haben wie die Neurowissenschaften. Dies macht sich nicht zuletzt darin bemerkbar, dass anthropologisch relevante Fächer entstehen, in denen der Bezug zu den Neurowissenschaften schon im Namen hergestellt wird. Neuro-Philosophie, Neuro-Pädagogik, Neuro-Ethik, Neuro-Psychologie und sogar Neuro-Theologie haben sich in den letzten Jahren etabliert. Der besondere Reiz dieser Bewegung scheint darin zu bestehen, dass in den letzten Jahren die Neurowissenschaften neue Erkenntnisse zutage förderten, die für das Verständnis des Bewusstseins von großer Tragweite zu sein scheinen, so dass eine Neubeantwortung unser menschlich fundamentalen Fragen wie „Was ist der Mensch?“, „Was ist Geist?“, „Haben wir einen freien Willen?“ usw. nun mit wissenschaftlicher Gewissheit möglich zu sein scheint.

Ziele

Angesichts dieser Diagnose ist eine wissenschaftsphilosophische Analyse erforderlich, die die Reichweite und Voraussetzungen des naturwissenschaftlichen Zugangs untersucht. So sollen in dem Seminar wissenschaftsphilosophische Texte zur Sprache kommen, in denen fundamentale methodische Voraussetzungen der Neurowissenschaften thematisiert werden, damit die neurowissenschaftlichen Ergebnisse hinsichtlich ihrer anthropologischen Relevanz angemessen gedeutet werden können.