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Bildung zur Gelassenheit? Philosophische Erläuterungen einer ambivalenten Haltung

Hauptseminar 2-stdg. Freitag, jeweils 10–17 Uhr, Samstag, 13.1., 9–14.30 Uhr und am 14.1.2017, 10–13 Uhr
Raum: Seminarraum 4
Termine: 25.11.2016 (10–17 Uhr), 26.11.2016 (9–14.30 Uhr), 13.1.2017 (10–17 Uhr), 14.1.2017 (10–13 Uhr, Seminarraum 5).

BA: III/2, WP Bildung
MA-Ethik: V
MA-IB: III (IE, VV, PB-T)

Thematik

,Gelassenheit‘ – dieser scheinbar so harmlose Begriff, der in keinem Ratgeber zur Lebenshilfe und Lebenskunst fehlen darf, erscheint im philosophischen Kontext ungleich herausfordernder und problematischer als man auf den ersten Blick meinen könnte. Die Haltung, die damit bezeichnet wird, widerspricht wenigstens bestimmten Autonomie-Konzepten, wenn sie nicht gar mit einer Fundamentalkritik an subjektzentrierter Vernunft und Freiheit verbunden ist. Wer gelassen ist, überlässt sich jemandem oder nimmt etwas hin. In diesem Sinne ist Gelassenheit keine moderne Tugend. In dem Seminar beschäftigen wir uns daher vor allem mit Texten aus der antiken und mittelalterlichen Philosophie und Mystik sowie mit Positionen, welche ihren Ausgang von der Kritik an neuzeitlich-moderner Philosophie nehmen. Dabei werden wir sowohl ethische wie auch erkenntnistheoretische Implikationen einer gelassenen Haltung erörtern und religionsphilosophischen Gedankengängen folgen.

Ziele

Ziel des Seminars ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Haltung der Gelassenheit, die deren Potential wie auch deren problematische Aspekte beleuchtet, um vor diesem Hintergrund eigenständig urteilen zu können, ob oder inwiefern Bildung zur Gelassenheit heute erstrebenswert ist.

Methode

Lektüre und Diskussion philosophischer Texte - teilweise ungewohnter Provenienz (z. B. aus der Deutschen Mystik)

Voraussetzungen

Vorbereitung der im Moodle zur Verfügung gestellten Texte (auch für den ersten der beiden Blöcke!), Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit