Sammelband zu sozialer Gerechtigkeit in der Coronakrise

München, 08.04.2022 – In einem neuen Sammelband setzen sich 38 internationale Autor*innen wissenschaftlich mit den Auswirkungen der frühen Phase der Coronakrise auf besonders vulnerable Gruppen und den globalen Süden auseinander. Fragen der sozialen Gerechtigkeit mit einer dezidiert globalen Perspektive stehen im Zentrum des interdisziplinären Werks „The Coronavirus Crises and Challenges to Social Development“, das sozialwissenschaftliche, sozialarbeiterische, ethische und ethnographische Forschungsansätze vereint. Das Buch gibt einen vielseitigen Einblick, wie verschiedene Gemeinschaften und Länder, ob arm oder reich, mit der Krise umgegangen sind. Zu Wort kommen in erster Linie Stimmen, die in der Wissenschaft häufig unterrepräsentiert sind: indigene Bevölkerungsgruppen, arme und marginalisierte Menschen, Sozialarbeiter*innen aus Ländern des globalen Südens.

Dr. Rebecca Gutwald, Copyright: privat

Das Herausgeber*innen-Team

Zu den insgesamt sechs internationalen Herausgeber*innen zählt auch Dr. Rebecca Gutwald von der Hochschule für Philosophie München (HFPH). Gutwald, die derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Kann ein Algorithmus im Konflikt moralisch kalkulieren? Ethik und digitale Operationalisierung im Feld der Kindeswohlgefährdung“ von Prof. Dr. Michael Reder tätig ist und ihre Forschungsschwerpunkte in der Politischen Philosophie und Sozialethik hat, sagt über den Sammelband:

„Corona hat wie ein Brandbeschleuniger soziale Ungerechtigkeiten verstärkt und sichtbar gemacht. Menschen, die bereits vor Corona benachteiligt waren, sind durch die Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen oft in existenziell bedrohliche Lagen versetzt worden. Unsere Forschungen zeigen auch die Bedeutung von kultursensiblen Lösungen: ‚One fits all‘-Herangehensweisen funktionieren genauso wenig im globalen Süden wie im globalen Norden.“

Die weiteren Herausgeber*innen:

  • Maria do Carmo Dos Santos Gonçalves ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungsinteressen umfassen ethnografische und biografische Erzählforschung, Studien zu zeitgenössischen Diasporas, Migration und Flucht, Naher Osten und Islam.
  • Tanja Kleibl ist Professorin für Social Work, Migration and Diversity an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.
  • Ronald Lutz lehrt und forscht an der Fachhochschule Erfurt im Fachbereich „Menschen in besonderen Lebenslagen“.
  • Ndangwa Noyoo ist Professor am Department of Social Development der University of Cape Town. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Bereichen Social Policy, Social Development, Indigenous Knowledge Systems, Public Policy, Comparative Social Policy, Social Policy and Corporate Social Responsibility, Human Rights und Social Work.
  • Janestic Twikirize forscht zu Social Work and Social Development an der Makerere University in Uganda.

Weiterführende Informationen:

Link zum Sammelband: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-84678-7
Link zum Pressefoto von Dr. Rebecca Gutwald: www.hfph.de/pressefoto-gutwald
Link zu einem Interview mit Dr. Rebecca Gutwald: www.hfph.de/interview-gutwald

An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit fast 100 Jahren gemeinsam den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Wir bilden Menschen in Philosophie aus, damit sie komplexe Zusammenhänge kritisch erfassen können und Orientierung in den existenziellen Fragen des Menschseins gewinnen. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Studiengänge in Philosophie mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. Im Zentrum des Münchner Universitätsviertels zeichnet sich die Hochschule durch ein sehr persönliches Betreuungsverhältnis, familiäre Atmosphäre sowie inter- und transdisziplinären Austausch aus. Die Hochschule ist ein Ort des Dialogs und der Debatte, der auch über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft hineinwirkt.

 

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